
Bildquelle: Privat – Fabian Beckert (re.) und seine Kollegen bei einem Grümpelturnier
Nachgefragt bei Fabian Beckert
Daumendrücken für den Heimatclub
Der 38- jährige Fabian Beckert stammt aus Wolfenweiler, wo er längere Zeit Fußball gespielt hat.
2016 zog er aus beruflichen Gründen in den württembergischen Bereich, wo er u.a. beim SV Hohentengen dem runden Leder nachjagte. (u.a. Spielertrainer)
Am kommenden Donnerstag, (Gründonnerstag) 17.04.2025 um 17.45, steigt im “Ziemann-Stadion” das Halbfinale im SBFV-Rothaus-Rothaus-Pokal , wobei der FC Wolfenweiler-Schallstadt den Verbandsligisten FC Auggen empfängt.
Lesen Sie bei uns, was Fabian Beckert vor dem Spiel zu sagen hat
Fabian, wann warst Du zuletzt bei deinem Heimatclub zu Besuch und hast ein Spiel angeschaut? Wir gehen davon aus, dass du auch am Gründonnerstag Richtung Wolfenweiler unterwegs bist?
Lieber Thomas, vielen Dank, dass ihr mich ausgewählt habt, vor diesem bedeutenden Spiel ein paar Zeilen zu schreiben. Mein letzter Betrag muss exakt 11 Jahre her sein, damals die Vorschau zum Halbfinale FC Bötzingen gegen den SC Pfullendorf, die Älteren erinnern sich an den 3:1 Erfolg des FC Bötzingen gegen den damaligen Regionalligisten (:
Ich muss zugeben, aufgrund eigener fußballerischer Verpflichtungen war ich schon länger bei keinem Spiel mehr live vor Ort in Wolfenweiler. Das letzte Mal war im Juni 2023, als ich als Joker in Erzingen letztmals für den FCW auf dem Platz stand. Bis zum Ende der Saison 2022/2023 war ich beim FCW noch „regulärer“ Spieler und hier bei meinem Verein, dem SV Hohentengen, als Zweitspieler spielberechtigt (obwohl ich beim FCW maximal ein Spiel pro Saison bestritten habe in den letzten Jahren). Erst durch den Aufstieg meines Vereins hier in die Landesliga war das Zweitspielrecht nicht mehr möglich, daher musste ich offiziell den FCW als Spieler verlassen. Es wird also höchste Zeit mal wieder ein Spiel zu erleben, daher werde ich am Donnerstag dabei sein.
Die “Wölfe” haben in den letzten Jahren eine Leistungssteigerung an den Tag gelegt, Deine Einschätzung? Verbandsliga wir kommen?
Die sportliche Entwicklung der letzten Jahre ist der Wahnsinn, ich habe selbst als kleiner Junge im Jahr 1992 beim FCW angefangen und bis in die Aktive (insgesamt fünf normale Saisons und 6 als „Gastspieler“) dort gespielt, ich verfolge den Club also schon mein ganzes Leben. Dabei kann ich mich noch gut an die Highlights der Aufstiegsrunden in die Bezirksliga erinnern, was dem Verein zweimal erfolglos gelang, aber auch an bittere Abstiege in die Kreisliga B. Und nun schnuppert der Verein an der Verbandsliga, mit einer absolut tollen und spielstarken Truppe. Die Ausgangssituation mit derzeit 10 Punkten Vorsprung schaut natürlich hervorragend aus, man darf aber auch die Doppelbelastung durch den Pokal nicht vergessen, in dem es hoffentlich noch zwei Spiele zu spielen gilt. Sowohl körperlich als auch mental kann das zwar anstrengend sein, aber auch Kräfte freisetzen. Daher drücke ich fest die Daumen, dass der Aufstieg klappt.
Du hast in deiner Karriere bei mehreren Clubs gespielt, gibt es teilweise noch Verbindungen?
Teilweise, ich habe zwei Vereine, mit denen ich besonders verbunden bin. Zum einen eben den FCW zu den nach wie vor guten Beziehungen bestehen (inkl. Amt im Förderverein) und meinen aktuellen Verein hier in meiner neuen Heimat, dem SV Hohentengen. Hier habe ich im Sommer die Kickschuhe nach drei Jahren als Spieler und vier Jahren als Spielertrainer aus zeitlichen Gründen an den Nagel hängen müssen, bin aber weiter als Funktionär, Fan und Aushilfsspieler dabei. Bei den anderen Clubs war, bei denen ich gespielt habe, ist kaum bis gar kein Kontakt mehr vorhanden. Der FC Bötzingen und der SV Solvay Freiburg haben sich seit meiner Zeit doch sehr stark verändert, da ist keinerlei Verbindung mehr vorhanden. Die Verantwortlichen vom VfR Hausen kenne ich nach wie vor und freue mich diese irgendwo zufällig zu treffen, auf dem Sportplatz findet man mich aber wegen meines Wegzugs nicht mehr. Selbiges gilt für den FC Teningen und den Bahlinger SC, deren Ergebnisse und News ich verfolge, mehr aber nicht. Aber zu den ehemaligen Mitspielern vom BSC besteht noch eine besondere Verbindung, so nehmen wir dieses Jahr zum dritten Mal in vier Jahren am hiesigen „Grümpelturnier“ des SV Hohentengen mit Teilen der Mannschaft, welche 2013 den südbadischen Pokal gewonnen hat, teil. Vor drei Jahren konnte der Titel beim Grümpelturnier, der sportlich ähnlich hoch einzuschätzen ist, gefeiert werden (:
Mit dabei waren Timo Burgert, André Olveira, Erik Raab, Bernhard Wiesler, Beni Pfahler, Coli Kanwischer und Gilles Ekoto-Ekoto.
Die beiden Teams haben eine große Fanschar, welche wohl auch in großer Zahl vor Ort sein wird. Deine Schätzung?
Ja hoffentlich, der Termin vor Ostern ist hoffentlich ideal, wenn das Wetter mitspielt, kommen sicher sehr viele Zuschauer. Für beide Vereine ist es eine großartige (und bisher einmalige) Sache so weit zu sein und ich denke beide rechnen sich auch gute Chancen aus ins Finale zu kommen. Daher hoffe ich, dass der Sportplatz so gut besucht sein wird wie schon sehr lange nicht mehr. Dazu hoffe ich auf eine gute Atmosphäre, zu der beide Mannschaften und Fanlager bestimmt zutragen.
Hast Du in deiner aktiven Zeit mit einem Team im Pokal Erfolge erzielen können?
Zum Glück ja, der Pokal lag mir, da hatte ich das Glück oft im richtigen Team zu sein. Obwohl ich „nur“ sieben Jahre überregional im südbadischen Raum gespielt habe, haben es meine Mannschaften viermal ins Halbfinale geschafft, dreimal ins Finale bei zwei Titeln. Bis ins Halbfinale ging es mit der SV Solvay Freiburg, dort gab es schon leider einige Probleme im Verein, dass wir in der Rückrunde nicht mehr so stark waren und uns dem FFC mit 1:0 geschlagen geben mussten (2014/2015). Im Finale der Saison 2013/2014 verlor ich mit den FC Bötzingen das Finale doch recht bitter gegen den von Alex Fischinger (liebe Grüße und nachträglich alles Gute zum Geburtstag) trainierten SV (heute FC) Waldkirch. Dafür reichte es in der Saison 2010/2011 mit dem FC Teningen als Landesligist bis zum Titel, das Finale in Bötzingen gegen den Favoriten SV Weil konnten wir mit 2:1 gewinnen. Mit dem BSC konnte der Titel wie oben genannt 2012/2013 mit einem 3:1 Sieg gegen den FC 03 Radolfzell errungen werden. Da waren schon tolle, unvergessliche Momente dabei.
Zurück zum Spiel, hat der FC Auggen die Favoritenrolle inne?
Ja, aufgrund der Klassenzugehörigkeit würde ich dem FC Auggen diese Rolle zuschieben. Da das Spiel aber bei uns stattfindet, der Lauf der Mannschaft in der Liga sensationell ist und im Pokal schon andere höherklassigen Teams geschlagen werden konnten, rechne ich mit einem Spiel auf Augenhöhe. Vielleicht kommt in einem engen Spiel dem FCW dann, die nach meinen Kenntnissen nur in Südbaden praktizierte Regel, dass nach Verlängerung der Klassentiefere weiterkommt, entgegen. Marco Schneider wird seine Mannschaft gegen seinen ehemaligen Verein bestens einstellen, doch ich bin zuversichtlich, dass das auch dem Trainerteam um Raphi Heitzler und Daniele Sanso gelingt.
Das einheimische Team tanzt derzeit noch auf zwei Hochzeiten. In der Liga mit einem Bein in der Verbandsliga und im Pokal im Halbfinale mit der großen Chance, die Tür zum Finale aufzustoßen?
Daheim gegen eine Mannschaft die „nur“ eine Liga höher spielt ist vermutlich eine einmalige Gelegenheit das Finale zu erreichen. Doch leider wird es der FC Auggen genauso empfinden und auch alles in die Waagschale werfen, um den Weg ins Dreisamstadion zu schaffen. Die Saison bisher verläuft, zumindest ergebnistechnisch, quasi optimal, so darf es gerne weiter gehen. Aber auch wenn es am Ende im Pokal nicht ganz reichen sollte, bleibt es eine tolle Saison.
Letzte Frage: Dein Vater Roland, welcher auch sehr mit dem Fußball verbunden und langjähriger Vorstand in Wolfenweiler war, ist im Februar 2017 leider allzu früh verstorben. Was hätte er wohl zur Entwicklung in Wolfenweiler gesagt?
Die sportliche Entwicklung hätte ihn sehr gefreut, er hing all die Jahre stark am Verein. Seit ich wie oben erwähnt angefangen habe Fußball zu spielen hat er sich durch Ämter (Jugendleiter, dann bis zu seinem Tod viele Jahre 1. Vorstand) aber auch seine Leidenschaft in den Verein eingebracht. Vor allem würde ihn freuen, dass der Verein strukturell super aufgestellt ist. Hier leistet das Vorstandsteam samt Förderverein eine herausragende Arbeit. Auch die Außendarstellung des Vereins, soweit ich das „aus der Ferne“ beurteilen kann, ist sehr gut. Das würde ihn sehr freuen, dass seine Bemühungen den Verein gut aufzustellen weitergeführt werden. Was beim FCW auch besonders schön ist, es packen seit (mindestens) 40 Jahren dieselben Leute mit an, egal welcher Arbeitseinsatz oder welches Spiel ansteht, auf gewisse „treue Seelen“ kann man sich immer verlassen, auch das war ihm immer sehr wichtig.
Allen Lesern ein frohes Osterfest und hoffentlich kommen viele am Donnerstag ins „Ziemann-Stadion“ nach Wolfenweiler!
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